Anfang des 20. Jahrhunderts. Das japanische Fabrikschiff Hakkomaru läuft aus ins Ochotskische Meer, zu den reichen Krabbenfanggründen vor der Küste Kamtschatkas. An Bord: über 400 Matrosen, Fischer und jugendliche »Saisonarbeiter«, Leibeigene des Reedereikonzerns. Sie arbeiten bis zur Erschöpfung und werden gehalten wie Vieh. Tag für Tag, Woche für Woche ducken sie sich unter der Knute des brutalen Oberaufsehers Asagawa. Wer nicht spurt, baumelt am Ankerdavit oder wird gebrandmarkt. Nach dem ersten Todesfall schlägt die Ohnmacht der Männer um in Wut. Sie wagen den Aufstand.
In Japan wurde das »Das Fabrikschiff« (Kani-kōsen, 1929) unmittelbar nach seinem Erscheinen verboten, der Autor, Takiji Kobayashi (1903–1933), zu einer mehrmonatigen Gefängnisstrafe verurteilt. Nach der Verbüßung der Haft trat Kobayashi der Kommunistischen Partei bei und ging in den Untergrund. Am 20. Februar 1933 wurde er von in die Partei eingeschleusten Spitzeln in einen Hinterhalt gelockt, festgenommen und noch am selben Tag im Polizeihauptquartier Tsukiji von Schergen der Geheimpolizei zu Tode gefoltert.
Aus dem Japanischen von Alfons Mainka
112 S., Klappenbroschur
ISBN 978-3-9809022-8-1
9,80 €
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Ein Schriftsteller entschließt sich, drei Notizhefte, die ihm zugespielt worden sind, zu veröffentlichen. Es sind die hinterlassenen Aufzeichnungen eines genialen jungen Mannes, eines Comiczeichners, der schonungslos von seinem verpfuschten Leben berichtet: Frauen, Trunksucht, Drogen, Irrsinn – tatsächlich in vielem das Leben des Autors Osamu Dazai.
Die packenden Skizzen einer conditio inhumana haben seit Erscheinen des Buches 1948 Generationen japanischer Leser fasziniert. Dazai selbst ist ein Idol.
Aus dem Japanischen von Jürgen Stalph
155 Seiten, Klappenbroschur
ISBN 978-3-944751-03-0
12,95 €
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Ikushima ist vierunddreißig, Hochschulabsolvent, Aussteiger.
Er gibt seinen Job in einer prestigeträchtigen Werbeagentur in Tokyo auf und landet nach Jahren des Herumtreibens in Amagasaki, in einem muffigen Zimmer eines heruntergekommenen Hauses, wo er gegen geringen Lohn für die Wirtin eines kleinen Lokals Grillspieße mit Kutteln und Hühnerfleisch bestückt.
Wegen seiner Sprache und seiner Bildung wird Ikushima in der neuen Umgebung überall beargwöhnt. Er macht Bekanntschaft mit Müllpickern, Straßendirnen und Gangstern, außerdem dem unheimlichen Tätowiermeister Hori, der mit seiner schönen Geliebten Ayako im Erdgeschoß des Hauses lebt und im ersten Stock, von Ikushima nur durch den Flur getrennt, seiner Arbeit nachgeht.
Ikushima beginnt mit Ayako ein gefährliches Verhältnis. Als Ayako von ihrem Bruder zum Ausgleich von Spielschulden in die Prostitution verkauft wird, wissen die beiden keinen Ausweg mehr. Zu zweit machen sie sich auf den Weg zu den Achtundvierzig Wasserfällen von Akame …
Aus dem Japanischen von Katja Busson
224 S., geb. mit Lesebändchen, dt. Erstausgabe
ISBN 978-3-9809022-6-7
22,00 €
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August 1861. Der Preuße Rudolf Lindau (1829–1910), kaufmännisch und konsularisch seit 1859 für die Schweiz in Ostasien tätig, bricht von Shanghai nach Nagasaki auf, um von dort aus an Bord der St. Louis, dem Dampfschiff eines befreundeten amerikanischen Kaufmanns, eine »Erkundungs- und Vergnügungsreise um das geheimnisvolle Reich des Mikado und des Taikun zu unternehmen«.
Die Reise führt nicht nur um Japan. Lindau besucht Nagasaki, Tsushima, Hokkaido (die Insel »Yezo«), Yokohama, Kanagawa, den »großen Marktflecken« Kawasaki, Edo (das heutige Tokyo), Kanazawa, Kamakura, Enoshima. Und beschreibt in lebendiger, aber stets sachlicher, unaufgeregter Weise, was er sieht und hört: die Menschen und ihre Sprache, ihren Alltag, ihre Wohnsituation. Er nimmt an Festen und Feiern teil, geht in Teehäuser und Bordelle, schildert Theatervorführungen, Sumo-Ringkämpfe, den Samurai-Troß eines über Land reisenden Daimio, das Volk der Ainu auf Hokkaido, die Schönheiten der japanischen Landschaft. Aus der Fremdenniederlassung in Yokohama, wo er sich eine Zeitlang niederläßt, berichtet er von den politischen Turbulenzen der Vor-Meiji-Jahre: von der erzwungenen Öffnung des Landes nach 250 Jahren beinahe völliger Abgeschlossenheit, vom Niedergang der Macht des Schoguns und vom Erstarken des Tenno, von den diplomatischen Bestrebungen der westlichen Mächte, mit Japan Freundschafts- und Handelsverträge abzuschließen, und von unerbittlichem Fremdenhaß.
Aus dem Französischen von Daniel Stalph
Durchgesehen von Annette Hack
Mit einem Nachwort versehen und herausgegeben von Matthias Koch
368 S., broschiert
ISBN 978-3-944751-00-9
22,00 €
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Vom Versuch, einen Glücksgott loszuwerden / Flußbettlibrett
Seit drei Jahren ohne Arbeit, weil Arbeit keinen Spaß macht, und seit drei Tagen ohne Alkohol, weil der einen fertigmacht und aufschwemmt, obwohl ein Schlückchen natürlich nicht schlecht wär, nur: woher nehmen, wenn nicht stehlen? Die liebe Ehefrau ist weg, die Wohnung leer bis auf einen kleinen Glücksgott aus Metall, der plötzlich ungeheuer nervt und weg muss, noch heute, stante pede, sofort. Aber ein Gott ist ein Gott, den kann man nicht einfach in die Mülltonne entlassen oder am Bahnhof ins nächste Blumenbeet stellen. Oder doch?
So beginnt der Punkrocker Ko Machida sein literarisches Debüt, seinen Graßhoff im Bellman-Rausch, purple verhazed (acting funny, and knowing why), eine hochkomische Achterbahnfahrt, ein sorgfältig komponiertes Sprachfeuerwerk, überhäuft mit so gut wie allen Preisen, die das Land zu bieten hat. Weil eben: grandios.
Aus dem Jap. von Katja Cassing u. Jürgen Stalph
172 Seiten / geb. mit Schutzumschlag
Fadenheftung, Leseband, dt. Erstausgabe
ISBN 978-3-944751-09-2
22,00 €
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Arrangements von Naturdingen im heutigen Japan, ihre Gestalt und Betrachtungsweise sind das Thema dieses Buches: Was sieht man, wie kann man es sehen, wie es »lesen« und interpretieren? Die sieben Studien gelten vornehmlich Gärten und öffentlichen oder halböffentlichen Anlagen mit Naturdingen, wie einem mit Stein, Baum und Strauch ausgestalteten Eingang zu einem Gelände. Ihre Absicht ist es, die besondere, dem Japanbesucher auffällige Zeichenwelt mit der ihr eigenen Anziehungskraft aufzuschließen und auf vielleicht ungewohnte Weise zur Kenntnis und Schätzung Japans beizutragen, die japanische Umgebung gar mit neuen Augen zu sehen. Das Buch wird so auch eine Tour durch japanische Orte. Die Studie zu den Gärten mag Japanreisende auf eine Fahrt nach Kyoto oder Kamakura begleiten.
Ein Felsgarten wird zu einer Art Bildkunst, eine Anhäufung von Sand zur Szene. Diese Kunst ist eine, die stillzustehen nur scheint, minutiöse Veränderungen, oft durch Zufälle, wirken mit, daß sie gleichzeitig in Bewegung ist.
Korrespondierend zum Inhalt hat das Buch einen Schutzumschlag aus Steinpapier - besonders in der Haptik und Optik.
232 Seiten mit zahlr. Abbildungen
geb. mit Schutzumschlag aus Steinpapier
Fadenheftung, Leseband
ISBN 978-3-944751-06-1
34,00 €
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Erzählungen - nicht aus Japan sondern aus Korea. Sehr eindringlich, lesenswert
Ein Vater, der einen Tag vor der Geburt seiner Tochter wortlos davonläuft. Ein anderer, der sein Kind einfach im Vergnügungspark zurücklässt. Ein dritter, der sich nach langer Abwesenheit bei seiner Tochter einnistet, um Tag und Nacht fernzusehen, und sie damit um den Schlaf bringt. Ein vierter, der seinem Sohn einen Hüpfstock verspricht, wenn der ihm »seinen Pimmelmann zeigt«. Ein fünfter, der seinen kleinen Sohn zum Kugelfischessen mitnimmt und ihm dann sagt, er müsse nun die ganze Nacht aufbleiben, sonst würde er am Gift des Fisches sterben. Ein sechster, der seinem Sohn nicht nur jedes Talent abspricht, sondern sich für ihn schämt.
Ae-ran Kim beschreibt Väter, die grausam sind, mehr noch aber verloren. Verlorener als die Kinder, die sich ohne Groll ihrer Väter (und Mütter und anderer Mitmenschen) annehmen und bei ihrer Suche nach Normalität und natürlich Liebe so viel Phantasie und Zartheit an den Tag legen, dass man ihnen ohne weiteres »ein Schwert und die ganze Welt anvertrauen« würde. Humorvoll und in einer Sprache, die trotz ihrer Schnörkellosigkeit Magie erzeugt.
Aus dem Koreanischen von Inwon Park
224 Seiten, Klappenbroschur, dt. Erstausgabe
ISBN 978-3-944751-02-3
16,00 €
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Herr Wolf Udo Wagner
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